Sehenswürdigkeiten
in Kemnath
Quelle Foto: Wolkenkratzer
Burgruine Waldeck
Quelle Foto: Lothar Spurzem
Bayreuther-Festspielhaus
Mit seinen knapp 6.000 Einwohnern ist Kemnath eine typische Kleinstadt der nördlichen Oberpfalz mit einem hübschen, von alten Häusern gesäumten Zentrum. Dort befindet sich auch die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, die alleine deshalb schon einen Besuch wert ist, weil dorthin die Statue der Schmerzhaften Muttergottes nach der Auflösung der Klosterkirche gebracht wurde. In einem Glasschrein unter der Altarmensa wird zudem die Reliquie des Hl. Pirmian aufbewahrt.
Fünf Kilometer außerhalb von Kemnath bietet sich vom Schlossberg Waldeck aus ein herrlicher Blick über die Hügellandschaft und das Fichtelgebirge. Die Burg, die sich auf dieser Anhöhe einst befand, wurde im Jahr 1124 erstmals urkundlich erwähnt, ehe sie 1794 von einem verheerenden Brand zerstört wurde. Die heute noch sichtbare Ruine wurde vom Heimat- und Kulturverein Waldeck freigelegt und in Teilbereichen saniert. Infotafeln und eine App erzählen von der wechselvollen Geschichte, die sich an diesem Ort einst ereignet hat. Und: Rund um die Burgruine vermittelt der Rundweg des EWILPA (EssbarerWildpflanzenPark) das fast vergessene Wissen um essbare, heilsame und nützliche Wildpflanzen.
Nicht verzichten sollte man bei einem Besuch der Klosterbrauerei Kemnath auf einen Abstecher ins nahe gelegene Bayreuth. Im dortigen Stadtzentrum befindet sich das Richard-Wagner-Museum im ehemaligen Wohnhaus des Komponisten, der Villa Wahnfried (auch Haus Wahnfried). Wagners Opern werden im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel aufgeführt, dem Austragungsort der alljährlichen Bayreuther Festspiele. In der Parkanlage Eremitage am östlichen Stadtrand liegen das Alte Schloss, das ein Museum beherbergt, und der dem Gott Apoll gewidmete Sonnentempel. Unbedingt sehenswert ist auch das Markgräfliche Opernhaus, das zu den schönsten Barocktheatern der Welt zählt und im Jahr 2012 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde.
Kemnather Passion
Die Kemnather Passion wird seit 1983 alle fünf Jahre aufgeführt. Doch die Geschichte der „Charfreytag-Comedie“ reicht über 300 Jahre zurück. Verfasst wurde sie von Patres des Franziskanerordens St. Antonius, gespielt alljährlich am Karfreitag vor dem Haus des Landrichters am Stadtplatz.
Das Spiel dauerte den ganzen Tag, was den Kemnather Gewerbeleuten (vor allem natürlich den Wirten) nur recht Zuschauer, die nach Beendigung der Prozession in die Gasthäuser strömten und bis tief in die Nacht zechten, brachten auch viel Geld in ihre Kassen. Die kirchliche Obrigkeit hingegen sah die Verweltlichung des Spiels durch „Verstöße gegen Gesetz, Zucht und Sitte“ bei anschließenden Wirtshausbesuchen mit Sorge.
Diese Prozessionen, so zeigt es die Chronik, arteten allmählich aus: Rohheiten und Übergriffe der Darsteller, Unglücksfälle, Raufereien bei Zechgelagen und „mancherlei sonstige Verstöße gegen Gesetz, Zucht, Ordnung und gute Sitten“ traten nur allzu deutlich zutage, so dass sich die kirchliche Oberbehörde, das Konsistorium Regensburg, veranlasst sah, die Passionsvorführungen ab dem Jahr 1767 zu verbieten.
Dieses Verbot hielt mehr als 250 Jahre: Anlässlich der 975-Jahr-Feier der Stadt Kemnath im Jahr 1983 wurde die Tradition, des Passionsspiels am Karfreitag aufzuführen, aber wieder zu neuem Leben erweckt. Statt wie früher durch die Stadt zu ziehen, wird seitdem alle fünf Jahre in der Mehrzweckhalle mit rund 200 Mitwirkenden gespielt und gesungen.
Übernachtungsmöglichkeiten
Wer nach einer ausgedehnten Wanderung mit anschließendem Besuch der Klosterbrauerei Kemnath sein müdes Haupt betten möchte, der findet im Gasthof des Klosters Speinshart eine wunderbare Adresse. Alte Gemäuer, moderne Zimmer mit jeglichem Komfort und eine ansprechende Küche lassen keine Wünsche offen. Und nicht zu vergessen: Die Klosterbrauerei Kemnath braut die Speinsharter Klosterbiere. Ebenfalls sehr schön und stilvoll übernachten kann man auch im Hotel Wiesend in Kulmain. Zu den modernen und mit viel Holz ausgestatteten Zimmern gesellt sich hier noch ein Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad, Whirlpool, Solarium sowie großzügigem Naturschwimmteich. Und: Wer Hunger hat und Kemnath nicht verlassen möchte, dem sei das Gasthaus zur Fantasie mit schöner Seeterrasse am Stadtweiher empfohlen (www.sertl.de).
Klostergasthof Speinshart
Klosterhof 8
92676 Speinshart
Tel. 09645 60193701
gasthof@kloster-speinshart.de