Wer sich der Weltenburger Klosterkirche nähert, ist nicht sonderlich ergriffen. Zu sehr nimmt einen die Lage des Klosters an dieser Engstelle der Donau gefangen, zu wenig spektakulär mutet die Fassade an. Doch wer das Portal durchschreitet, der verstummt von einem Moment auf den anderen.
Die Weltenburger Klosterkirche ist das erste sakrale Bauwerk, das die berühmten Asam-Brüder gemeinsam gestaltet haben. Beim Betreten des Inneren wird man von der barocken Pracht geradezu überwältigt. 20 Meter hoch wölbt sich die von acht Säulen aus Weltenburger Marmor getragene Kuppel über den Hauptraum, der in vier große und vier kleine Nischen unterteilt ist. Die Nische an der Südseite ist mit einem Fresko ausgestaltet, das die Ankunft der Benediktiner in Amerika zeigt. Die dritte Nische ist die große Tor-öffnung zum Presbyterium mit dem Hauptaltar als Mittelpunkt.
In der Kuppel der hl. Geist als die Herzmitte der Kirche, vorne Gott und Jesus, wie sie Maria krönen.
Über der Kanzel sind die zwölf Apostel und der Bayernapostel St. Rupert abgebildet. Für Cosmas Damian Asam war bei der Gestaltung dieses Raums eine tiefe theologische Konzeption bestimmend. Er wollte den Kontrast herausgestellt wissen zwischen Licht und Dunkelheit als den Symbolen für menschliches Suchen, Tasten und
Fragen nach Sinn und Wesen seiner selbst und der liebenden Antwort Gottes in seiner Offenbarung. Am schönsten wirkt die Kirche übrigens in den frühen Morgenstunden, wenn die Sonne durch die drei rückwärtigen Fenster scheint.