Als das bayerische Reinheitsgebot im Jahre 1516 erlassen wurde,
da hat man in Aldersbach schon seit knapp 250 Jahren Bier gebraut.
Als das bayerische Reinheitsgebot im Jahre 1516 erlassen wurde, da hat man in Aldersbach schon seit knapp 250 Jahren Bier gebraut. Schließlich wussten auch die Klostergründer des Zisterzienser-
Ordens, was gut schmeckt. Bereits 1268 wird der Brauereibetrieb durch einen Schiedsbrief des Grafen Albert von Hals urkundlich bezeugt. Damit gehört die Brauerei Aldersbach zu den ältesten Braustätten der Welt. In den ersten Jahrhunderten wurde das Bier von den Mönchen fast ausschließlich für den Eigenbedarf gebraut – der Wein war damals noch das vorherrschende Getränk in Bayern. Im 16. Jahrhundert erfreute sich dann aber das Bier immer größerer Beliebtheit, deshalb vergrößerten auch die Aldersbacher Mönche die Brauerei und legten Hopfengärten an, bis die Säkularisation das Ende des florierenden Betriebs bedeutete. Im Jahre 1811 erwarb schließlich Johann Freiherr Adam von Aretin
die Klosteranlage mitsamt der Brauerei, der er wieder zu wirtschaftlichem Erfolg verhalf. Um 1900 erfolgte eine umfassende Modernisierung, unter anderem wurde die erste maschinelle Kühlung installiert. Im Jahr 1907 folgte dann die Abfüllung in Flaschen, und das mittlerweile vielfach prämierte Weißbier wurde in Aldersbach erstmals 1928 gebraut.
Die Brauerei mit ihren über 70 Mitarbeitern ist inzwischen seit über 200 Jahren im Besitz der Freiherrn von Aretin – heute leiten Georg
Adam von Aretin und sein Sohn Ferdinand deren Geschicke. Und diese beiden haben in den vergangenen Jahren viel in die Modernisierung der Brauerei investiert – mit dem Ergebnis, dass in Aldersbach heute 13 verschiedene Biersorten (und eine ganze Reihe
alkoholfreier Getränke) in einer hochmodernen, computergesteuerten Anlage gebraut werden. Dazu zählt auch eine gläserne Schaubraurerei, in der man im Rahmen von Workshops sein eigenes Bier brauen kann.
Dort entstehen auch drei Premium-Craftbiere:
das Summer Ale, Stout, und der Maibock,
allesamt streng limitiert und von ganz individuellem Charakter, als Beweis für die hohe handwerkliche Kunst der Braumeister.
Rund 750 Jahre nach der Gründung der Brauerei herrscht hier nach wie vor der Geist der Innovation. Darüber hinaus ist Aldersbach eine der weltweit ganz wenigen Brauereien, die über
eine moderne und eine beinahe komplett erhaltene historische Brauerei unter einem Dach verfügen. Das alte Sudhaus ist hier
ebenso erhalten und hervorragend restauriert wie Darre,
Sudpfanne, Schrotmühle und die „Sau“, wie jener Bereich in der Darre, der sich zwischen der Heizkammer und den Blechen zum Trocknen des Malzes befindet, von den Brauern früher wegen der sich dort entwickelnden „Sauhitze“ genannt wurde.
Ein absolutes Muss eines Besuchs in Aldersbach ist der
BrauKulturKeller mit der gläsernen Schaubrauerei.
Dort werden auch die Craftbiere des Hauses in kleinen Mengen gebraut: zum Beispiel das Kellerbier Rubin, der Weizenbock und das Indian Pale Ale, allesamt besondere Spezialitäten. Darüber hinaus
dient der BrauKulturKeller auch als Ort für kulturelle Veranstaltungen und Degustationen von Bier und Speisen. Vor allem kann man hier aber auch im Rahmen von Braukursen sein eigenes Bier brauen.
Termine und weitere Informationen unter Tel. 0 85 43/9 60 40.